Waghäusel stimmt mit 72,9% gegen Geothermie
Am Sonntag, dem 26. März, wurde in Waghäusel über den Verkauf eines Grundstücks an die Deutsche Erdwärme abgestimmt. Die Frage lautete: „Sind Sie dafür, dass stadteigene Grundstücke zur Errichtung eines Tiefengeothermie-Kraftwerks oder für andere Unternehmungen mittels Tiefenbohrungen überlassen werden?“. 17.000 Bürger in Waghäusel, Kirrlach und Wiesental waren wahlberechtigt. Bemerkenswerte 48,6% gingen zur Wahl. Davon stimmten 72,9% gegen den Verkauf des Grundstücks. Damit war das Quorum problemlos erreicht. Die Risiken der Tiefen Geothermie waren den Bürgern offensichtlich zu groß. Sie hatten wenig Lust auf Erdbeben, Dauerlärm und Grundwasserrisiken.
Der Oberbürgermeister, der für den Verkauf des Grundstücks an die Deutsche Erdwärme war, kommentierte „Es ist gut, dass ein so eindeutiges Ergebnis herausgekommen ist. Da gibt es keine weiteren Diskussionen“. Entäuscht war die Deutsche Erdwärme, die überlegt nun ersatzweise nach privaten Grundstücken Ausschau zu halten. Die Sprecherin der „Interessengemeinschaft gegen Tiefengeothermie“ Christina Friedrich ist empört „Wer jetzt meint, einfach weitermachen zu können, den Willen von über 6.000 Wählern zu missachten und mit den Füßen zu treten, handelt undemokratisch, respektlos, bürgerverachtend. Wir leben in einer Demokratie und wollen, dass demokratische Entscheidungen akzeptiert werden. Auch von mächtigen Konzernen. Auch von den Parteien“.
Ein starkes Signal vieler Bürger und Bürgerinnen gegen den Geothermie-Wahn im Oberrheingraben. Gut informierte Bürger lehnen die Tiefe Geothermie mit deutlicher Mehrheit ab. Das sollten die Bürgervertreter im Neustadter Stadtrat und in den betroffenen Ortsbeiräten bei ihren Entscheidungen berücksichtigen. Wer die Bedenken der Bürger gegen diese Technologie nicht ernst nimmt, könnte bei den nächsten Wahlen das Nachsehen haben.