Vulcan-Wärme für Mannheim – versprochen, gebrochen

Im Jahr 2023 sorgte die Partnerschaft zwischen MVV-Energie und Vulcan Energy für Aufsehen. Neben dem großen Projekt in der Landauer Region und weiteren Plänen für Geothermie in der Vorderpfalz, schloss das Unternehmen auch einen Vertrag über die Lieferung von Wärme für Mannheimer Haushalte. Im Rahmen der Vereinbarung wollte Vulcan ab 2025 Wärme mit einem Gesamtvolumen zwischen 240 und 350 Gigawattstunden pro Jahr an MVV liefern. Insgesamt sollten so zirka 25.000 bis 35.000 Mannheimer Haushalte mit Energie versorgt werden.

Der Vertrag sieht vor, den Bau von Geothermieanlagen zu planen und gemeinsam umzusetzen. MVV sollte seine Erfahrung im Energiebereich einbringen, während Vulcan Energy auf Geothermie-Technologien und natürlich auch Lithiumförderung setzte. Ziel war es, neben der Rohstoffgewinnung, eine regionale, erneuerbare Energiequelle zu erschließen, um CO₂-Emissionen zu reduzieren und die Versorgungssicherheit zu erhöhen

Allerdings sind die Fortschritte bislang irritierend gering. Rheinpfalz.de berichtet am 21. Mai 2025 es wurden lediglich Genehmigungsverfahren eingeleitet und die 3D-Seismik durchgeführt. Aber laut Vulcan ist die Auswertung der 3D-Seismik noch in Arbeit. Man beginne jetzt frühestens 2026 mit ersten Bohrungen. Außerdem informierte Vulcan über die Verschiebung der geplanten Energie-Lieferung auf 2029. Das ist eine Verzögerung um 4 Jahre! Vor etwas über einem Jahr tönten die Vulcan-Verantwortlichen noch auf einer Bürgerversammlung in Mannheim, dass die Wärme termingerecht geliefert würde.

Besonders kritisch ist die jüngste Entwicklung im Zusammenhang mit den Versprechungen von Vulcan Energy gegenüber der Stadt Bad Dürkheim. Das Unternehmen hatte auch dieser Stadt Wärmelieferungen aus geothermischer Energie in Aussicht gestellt, um die lokale Wärmeversorgung nachhaltiger zu gestalten. Doch im November 2024 hat sich das Unternehmen aus diesen Plänen zurückgezogen.

Es zeigt sich, dass Vulcan Energy offenbar nicht in der Lage ist, die zugesagten Lieferungen termingerecht oder überhaupt umzusetzen, was das Vertrauen in das Unternehmen weiter erschüttert. Diese Verzögerungen wecken erhebliche Zweifel, ob die technischen und finanziellen Risiken grundsätzlich beherrschbar sind oder ob hier nur unrealistische Erwartungen geweckt wurden.

Das Handeln des Managements wirft insbesondere die Frage auf, wie seriös die anderen Versprechungen des Unternehmens, bezüglich Risiken der 3D-Seismik, der Erdbebengefahr, der Versicherung und der verwendeten Technik, sind.

Die Region und die beteiligten Partner sollten kritisch prüfen, ob sie bei einer Partnerschaft mit Vulcan auf eine nachhaltige und verlässliche Energieversorgung hoffen können oder ob die geplanten Projekte nur Luftschlösser sind, die letztlich nicht umgesetzt werden.

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