Vulcan bootet Bad Dürkheim wegen BASF aus
Vulcan Energy hat wenig Skrupel. Mit der Stadt Bad Dürkheim verhandelte man seit eineinhalb Jahren über den Bau einer Lithiumextraktionsanlage und eines Geothermieheizkraftwerks im Gewerbegebiet Bruch. Geplant war lithiumhaltiges Tiefenwasser über Pipelines aus der Vorderpfalz nach Bad Dürkheim zu transportieren und dort Energie und Lithium zu gewinnen. Noch im September erläuterte Vulcan-Chef Weimann im Bauausschuss die weiteren Pläne. Am 22.11.2024 teilte Vulcan mit, dass sie den fast fertig verhandelten Kooperationsvertrag platzen lassen werde. Als Trostpflaster stellte man wage in Aussicht Wärme aus Ludwigshafen nach Bad Dürkheim zu liefern.
Bad Dürkheim hat jetzt eineinhalb Jahre verloren, in denen sie für das Gewerbegebiet Bruch interessente Unternehmen hätte gewinnen können. Die Stadt muss nun in den städtischen Gremien beraten, wie es weiter gehen soll.
Hintergrund ist eine am 20.11.2024 abgeschlossene Absichtserklärung (!) im Rahmen einer strategischen Partnerschaft den Einsatz geothermischer Energie am Ludwigshafener Standort der BASF zu prüfen. Auch die Stadtwerke von Frankenthal und Ludwigshafen beteiligen sich an der seismischen Erkundung. Geplant ist auf einer 250 Quadratkilometer große Fläche nach geeigneten Bohrstellen zu suchen. Im Erfolgsfalle wird der BASF heißer Dampf geliefert und die Stadtwerke erhalten die Möglichkeit ihr Fernwärmenetz mit Energie zu versorgen. Die seismische Erkundung soll bereits Anfang 2025 beginnen. Es ist zu befürchten, dass die problematischen Rütteltrucks in absehbarer Zeit zum Einsatz kommen.
Allerdings sollten sich die BASF-Verantwortlichen kritisch fragen, ob ein Erdbeben unter der BASF nicht immense Schäden an den Produktionsanlagen verursachen und Menschenleben gefährden könnte. Die politisch Verantwortlichen in der Region sollten sich näher mit den Schadensersatzregelungen beschäftigen, die Besitzer älterer Immobilien im Schadensfall (z.B. Erdbeben) mit dem Großteil der Kosten alleine lässt. Ein Besuch in der Orthenau könnte für die Risiken sensibilisieren.
Fazit: Man sollte bei Vereinbarungen mit Vulcan vorsichtig sein. Mit dem Mannheimer Energieunternehmen MVV hat Vulcan im April 2022 einen 20-Jahresvertrag über die Lieferung von Fernwärme ab 2025 abgeschlossen. Uns ist nicht bekannt, dass Vulcan mit Bohrungen bereits begonnen hat. Daher halten wir den Terminplan für nicht umsetzbar. Die Ereignisse in Bad Dürkheim passen da ins Bild.