Unterstützt die Petition der BI Waldsee
Im Nordosten Waldsees soll ein Tiefengeothermieprojekt der Geopfalz-Gesellschaft, an dem die Stadtwerke Speyer sowie die Stadt Schifferstadt beteiligt sind, gestartet werden. Die gewonnene Wärme soll ins Fernwärmenetz der Stadt Speyer eingespeist werden. Schifferstadt, Waldsee und Otterstadt könnten von dem Vorhaben profitieren, da sie ein neu zu errichtendes Niedertemperatur-Fernwärmenetz versorgen würde.
Die Bohrziele befinden sich östlich des Wolfgangsees in Tiefen bis 3500 Metern. Die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern laufen bereits. Gegen das Projekt formierte sich nun energischer Widerstand. Von besorgten Bürgern wurde die Bürgerinitiative BigT gegründet, die inzwischen über 100 Mitglieder zählt. Sie drängt darauf, mögliche Risiken für die Anwohner ernst zu nehmen.

Hier ihre Kritik:
• Falscher Standort: Die Anlage liegt nur 30 Meter von unseren Häusern und im sensiblen Natur- und Erholungsgebiet am Wolfgangsee. Der geplante Bohrplatz liegt direkt gegenüber ersten Wohnhäusern – und nur 400–500 Meter vom Hauptwohngebiet entfernt. Ein 24-Stunden-Betrieb verursacht Lärm, Erschütterungen und Stress. Aus Erfahrungen empfiehlt sich ein Abstand von mindestens 5 Kilometern.
• Ungeprüfte Risiken: Es gibt keine neutralen Gutachten zu Erdbeben, Grundwassergefahren oder Korrosion. Das Projekt ist Teil eines Forschungsverbunds und somit ein Pilotprojekt mit unkalkulierbarem Risiko.
• Kein Nutzen für Waldsee: Die Wärme fließt zuerst nach Speyer und Schifferstadt. Waldsee trägt alle Risiken, hat aber keine garantierten Vorteile nur vage Versprechungen.
• Fehlende Transparenz & Zeitdruck: Das Thema wurde bislang nicht öffentlich beraten, wodurch der gesamte Entscheidungsprozess nicht transparent ist. Das widerspricht dem Geist der Bürgerbeteiligung, da die Auswirkungen über den Standort der Anlage hinaus die gesamte Bevölkerung betreffen.
Konkrete Fakten & Beispiele
• Erdbebengebiet: Der Oberrheingraben ist als Erdbebenrisikogebiet bekannt. Projekte in Landau, Basel und Vendenheim haben bereits induzierte Beben mit Schäden verursacht.
• Gefährdetes Wasserschutzgebiet: Der Standort ist in unmittelbarer Nähe zu einem Trinkwasserbrunnen, der gemeinsam mit anderen Quellen rund 85.000 Menschen in der Region versorgt. Zudem liegt die Anlage in einem Hochwassergebiet.
• Schutzgebiete: Das Projekt befindet sich in einem Landschaftsschutzgebiet sowie in der Nähe von gesetzlich geschützten Biotopen und Naturschutzgebieten.
• Rechtliche Konflikte: Der Standort steht im Widerspruch zu den Zielen des Landschaftsschutzgebiets und dem Wasserhaushaltsgesetz.
• Pilotprojekt: Das Projekt ist Teil des agEnS-Forschungsverbunds – ein Pilotprojekt ohne Betriebserfahrung, also mit besonderem Risiko für Waldsee.
Hier die Forderungen der BigT:
1. Sofortiger Stopp aller Planungen für den Standort Waldsee/Neuhofen/Wolfgangsee/Schlicht.
2. Ablehnung sämtlicher Genehmigungs- und Planverfahren für diesen Standort.
3. Prüfung von alternativen Technologien und Standorten, die nicht in sensiblen Natur- und Schutzgebieten und
in der Nähe von Wohnbebauung liegen.
4. Vollständige Transparenz und Bürgerbeteiligung von Anfang an
Die BigT hat mittlerweile eine Petition gegen die Tiefengeothermieanlage gestartet:
https://www.openpetition.de/petition/online/stoppt-die-tiefengeothermie-in-waldsee-im-landschaftsschutzgebiet-und-naherholungsgebiet?
Die BIGG bittet alle Sympathisanten sich daran zu beteiligen, auch wenn Ihr nicht in der betroffenen Region wohnt. Denn so geht es nicht! Tiefengeothermie ist mit erheblichen Risiken verbunden. Wir halten maximal mitteltiefe Geothermie für vertretbar. Entsprechende Anlagen dürfen nur mit Unterstützung der Bevölkerung an unproblematischen Standorten gebaut werden und nicht direkt neben Wohngebieten. Außerdem müssen die Entschädigungsregeln für Altgebäude massiv verbessert werden.

