Rocklandradio interviewt BIGG-Vorständin

Am 28. April machte Rockland Radio einen einstündigen Schwerpunkt zur Tiefengeothermie. Interviewt wurden neben Ariane Stachowsky von der BIGG, Thomas Bening von Vulcan Energy und Steffen Blaga (IHK Pfalz). Hier das Interview in voller Länge, damit ihr euch selbst ein Bild machen könnt.


Hier nochmal zusammen gefasst unsere Argumente gegen die Tiefengeothermie in der Vorderpfalz

Lärm, der krank macht
Die Betreiber versprechen eine nachhaltige Energiequelle, doch die Realität sieht anders aus: Der Betrieb der Anlagen ist mit dauerhaftem Lärm verbunden, der tief in die Nacht hineinreicht. Große Lüfter, die den heißen Wasserdampf kühlen, erzeugen tieffrequente Geräusche und Infraschall, die nachweislich gesundheitsschädlich sein können. Studien, etwa vom Robert Koch Institut, warnen vor den möglichen Folgen für die Gesundheit. Während der Bauphase kommen noch die Lärm- und Staubbelastungen hinzu, die mindestens zwei Jahre andauern sollen. Die vorgeschriebenen Abstandsempfehlungen, wie mindestens ein Kilometer Abstand zur Wohnbebauung, werden am geplanten Standort in Geinsheim offensichtlich ignoriert. Das wirft die Frage auf: Wird hier wirklich an den Schutz der Anwohner gedacht?

Erdbeben – eine tickende Zeitbombe
Ein weiteres, kaum kontrollierbares Risiko sind Erdbeben. Durch das Hochpumpen und Einpressen von Wasser verändern sich die Druckverhältnisse im Untergrund. Das kann Spannungen lösen und Erdbeben auslösen – mit unvorhersehbaren Folgen. In Insheim, wo bereits eine Pilotanlage läuft, wurden laut Bürgerinitiative 164 Erdbeben registriert. Die geplante Anlage in Geinsheim ist deutlich größer, was die Gefahr von stärkeren und häufigeren Beben erhöht. Sind wir wirklich bereit, das Risiko für Erdbeben in einer dicht besiedelten Region zu akzeptieren? Die Folgen für die Infrastruktur, die Immobilien und die Sicherheit der Menschen sind kaum kalkulierbar.

Immobilien und Wertverlust – eine versteckte Gefahr
Erdbeben können Risse in Gebäuden verursachen, was den Wert der Immobilien erheblich mindert. Viele Hausbesitzer sind auf private Versicherungen angewiesen, die Schäden durch Erdbeben oft nur zum Zeitwert oder gar nicht abdecken. Das Unternehmen Vulcan Energy behauptet, eine Versicherung zu haben, doch die Details sind unklar – was die Unsicherheit für Eigentümer nur verstärkt. Zudem droht ein Wertverlust der Immobilien in der Region, was für viele Familien eine finanzielle Katastrophe bedeuten könnte. Ist es verantwortungsvoll, solche Risiken einzugehen, ohne klare Schutzmechanismen zu haben?

Gefährdung des Grundwassers – eine tickende Umweltbombe
Das Tiefenwasser in 3 Kilometern Tiefe enthält Schadstoffe wie Schwermetalle, Salze und möglicherweise radioaktive Stoffe. Beim Bohren und Betrieb könnten diese Stoffe ins Grundwasser gelangen oder durch Undichtigkeiten austreten. Das Wasser ist lebenswichtig für die Landwirtschaft, die Natur und die Trinkwasserversorgung. Eine Kontamination könnte katastrophale Folgen haben – doch die Risiken scheinen von den Betreibern klein geredet zu werden. Ist es verantwortungsvoll, solche Risiken für eine Energiequelle einzugehen, die potenziell das Wasser für ganze Regionen unbrauchbar machen könnte?

Weitere Risiken: Störfälle und unklare Rückbaupläne
Neben den Umwelt- und Gesundheitsgefahren besteht die Gefahr von Störfällen wie Explosionen, Dampfaustritten oder der Freisetzung radioaktiver Stoffe. Bereits bei Pilotanlagen gab es Vorfälle, die die Risiken deutlich machen. Und was passiert, wenn die Lithiumförderung aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt werden muss? Dann könnten Anlagen ungenutzt bleiben, was zu Industriebrache und hohen Rückbaukosten führt. Diese Unsicherheiten werfen die Frage auf: Sind wir auf solche Risiken ausreichend vorbereitet?

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